Sie können wieder lachen. Die Handballer der VTZ können nach sieben Niederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg bejubeln. Und was für einen. Sie schlagen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, die HSG Worms, auswärts mit 23:35 (11:17) und zeigen eine überragende Leistung. Damit melden sich die schon fast abgeschriebenen Saarpfälzer eindrucksvoll zurück. Bester Werfer der Partie war VTZ-Linksaußen, Hendrik Rolshausen, mit sieben Treffern.

„Sie haben ein überragendes Spiel gezeigt und super gekämpft. Im Angriff haben sie sich ihre Chancen sehr clever und ruhig herausgespielt. Norman hat hinten zudem eine starke Partie gezeigt“, zeigte sich VTZ-Coach Marek Galla voll des Lobes über den Auftritt seiner Jungs. Man kann sich kaum vorstellen, dass das die gleiche Mannschaft ist, die zuletzt sieben Niederlagen in Folge hat einstecken müssen und bis auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht war. Auch wenn die Leistungen zuletzt stetig besser wurde, stand man am Ende doch immer mit leeren Händen da und auch deswegen war die Leistungsexplosion, die sie gegen Worms gezeigt haben, kaum vorstellbar. Nicht nur des Ergebnisses wegen macht dieser Erfolg Hoffnung und Mut für die anstehenden Aufgaben, sondern vor allem auch die Tatsache, dass die Rosenstädter gezeigt haben, dass sie dem Druck gewachsen sind und nicht daran zerbrechen. Die Bedeutung der Partie war immens, denn bei einer Niederlage hätte sich ein weiterer direkter Konkurrent absetzen und so die Schlinge um den VTZ-Hals enger ziehen können.

Die VTZ zeigte von Beginn an eine sehr engagierte und vor allem konzentrierte Leistung. Sie gingen direkt mit 0:2 (5.) in Führung und waren auch in der Folge die bessere Mannschaft. Wenig später in der achten Spielminute stand es bereits 2:5. Die Gastgeber aus Worms ließen aber den Rückstand nicht größer werden und blieben dran. In der 17. Spielminute verkürzte Tim Knobel für die Hausherren auf 7:8 doch die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Etwas mehr als zwei Minuten später hatten sich die Saarpfälzer auf 7:11 abgesetzt. Nach zwei HSG-Treffern stand es wieder 9:11 als Marek Galla in der 21. Spielminute eine vielleicht ganz entscheidende Auszeit nehmen sollte. Er stellt seine Mannschaft neu ein und gab ihr anscheinend die richtigen Anweisungen mit auf den Weg. Als nur vier Minuten später sein Gegenüber auf der HSG-Bank, Marco Tremmel, ebenfalls eine Auszeit nahm, hatten sich die Gäste bereits auf 9:15 abgesetzt. Zur Halbzeit führten die Saarpfälzer mit 11:17.

Auch in der zweiten Spielhälfte ließen sie jetzt nichts mehr anbrennen. Früh sah sich Tremmel gezwungen eine Auszeit zu nehmen, denn in der 36. Spielminute hatten die Gäste aus der Rosenstadt ihren Vorsprung auf 12:21 ausgebaut. Tremmel versuchte alles um die VTZ aus dem Tritt zu bringen, doch aus Wormser Sicht leider ohne Erfolg. Egal für welche Abwehrformation er sich entschied, ob 6:0, 5:1 oder auch 4:2, fanden die Zweibrücker immer die passende Antwort. Von allen Positionen waren sie an diesem Abend gefährlich und erfolgreich. In der eigenen Defensive hatte Galla sein Augenmerk auf das Duo Knobel und Kimpel gerichtet. „Wir wussten, dass es ganz entscheidend sein wird die beiden aus dem Spiel zu nehmen. Natürlich ist das gegen zwei so klasse Leute kaum machbar, aber unser Ziel war es ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen und immer den Kontakt zu suchen und nah am Mann zu sein“, verriet Galla. Die HSG Worms ließ sich nicht hängen und blieb halbwegs dran. 13. Minuten vor dem Ende konnten sie sogar kurzzeitig auf 20:26 verkürzen. Ein letztes Mal justierte Galla mit einer Auszeit nach und als man wenig später mit 20:29 in Führung ging, war die Partie entschieden. Am Ende konnte ein hochverdienter 23:35-Erfolg bejubelt werden.

Ein erster Schritt ist gemacht. Es müssen aber noch einige Folgen, wenn man auch in der nächsten Saison in der Oberliga-RPS vertreten sein will. Es sind zwar nur zwei Punkte, die errungen werden konnten, aber diese zwei Punkte könnten der Startschuss in eine erfolgreiche Zeit bedeuten. Jetzt gilt es aber mit der gleichen Gier und dem gleichen Einsatz in die kommenden Wochen im Training wie in den Spielen zu Werke gehen. Sonst waren diese zwei Punkte nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Für die nächste Partie sollte aber der Punkt Motivation keine größere Herausforderung sein, denn am kommenden Sonntag um 17 Uhr empfängt die VTZ Saarpfalz den Lokalrivalen, den SV 64 Zweibrücken, zum Stadtderby.

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