Das ganze Land befindet sich noch immer im Würgegriff der Corona-Pandemie. Nahezu alle Bereiche des Landes müssen sich Woche für Woche neu erfinden, sich neuen Herausforderungen anpassen und neue Wege unter gegeben Umständen finden. So auch der Amateursport wie der Handball bei der VTZ.

Seit mehreren Monaten kämpft man bei den Handballern der VTZ darum sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, Konzepte zu entwickeln und einen kleinen Aufbruch einzuleiten. Doch jedes Mal, wenn man gerade etwas Licht am Horizont erahnen kann, kommt die nächste Hiobsbotschaft. So ist es jetzt, dass man im Fall der Oberliga-Mannschaft seit März kein einziges Ligaspiel mehr bestritten hat. Nachdem die letzte Saison der ersten Corona-Welle zum Opfer gefallen ist, hat man sich mit viel Einsatz auf die neue Saison vorbereitet. Einen Kaderumbruch in der ersten wie der zweiten Welle in dieser Zeit zu bewerkstelligen war kein einfaches Unterfangen. Dennoch zeigte man sich kurz vor Rundenbeginn im Oktober durchaus zuversichtlich, dass der Umbruch gelingen würde. Einen Stromausfall in der Stadt Zweibrücken und der zweiten Pandemie-Welle später, steht man wieder am Anfang. Kein Spiel konnte bestritten werden. Eine viermonatige Vorbereitung fällt in sich zusammen. Dementsprechend verwundert es nicht, dass der erneute Lockdown die Stimmung ordentlich runtergerissen hat. „Die Stimmung ist gedämpft. Jeder ist in ein Loch gefallen. Wir führen derzeit mit allen Spielern Einzelgespräche. Dabei geht es nicht nur um den bisherigen Verlauf, sondern auch einen ersten Ausblick in die Zukunft“ sagt VTZ-Coach Kai Schumann, der sich wie sein Trainerpartner Philip Wiese die erste eigene Saison sicherlich anders vorgestellt hat. Da der weitere Verlauf der Saison, trotz geplanten Restarts im Januar, noch ungewiss ist, werden die Jungs trainingstechnisch weitestgehend in Ruhe gelassen. „Jeder soll sich so fit halten, wie er es im Moment für richtig hält“, so Schumann.

Auch bei den Verantwortlichen ist die Lage nicht anders, wie Klaus Biehl beschreibt: „Es hat sich leider schon vor einiger Zeit angebahnt, dass dieses Jahr nicht mehr gespielt werden kann. Die Stimmung ist im Verein natürlich dementsprechend niedergeschlagen.“ Biehl erklärt, dass er den Frust der Spieler der ersten Mannschaft vollkommen nachvollziehen kann. Es wurde über Wochen und Monate ein enormer Aufwand betrieben, damit man wieder dem Handballsport nachgehen kann. Aber auch für den Rest des Vereins, insbesondere die Jugendspieler der VTZ, ist der erneute Lockdown ein schwerer Schlag. „Um die Jugendmannschaften und das Vereinsleben insbesondere machen wir uns im Vorstand viele Sorgen. Für junge Menschen ist die sportliche Betätigung als Ausgleich zur Schule sehr wichtig. Das fällt jetzt alles leider weg“, so Biehl. Er befürchtet sogar hier und da eine gewissen Entwöhnung vom Handballsport. Das ist eine Meinung, mit der er nicht alleine steht. Viele Vereine im Saarland wie auch in der Pfalz befürchten ebenfalls einen Nachwuchsschwund nach dem Lockdown. VTZ-Jugendkoordinator, Marek Galla, sieht es ganz ähnlich und erklärt: „Die Situation ist für niemanden leicht. Gerade für unseren Handballsport stellt sich die Frage wie es später weitergehen soll. Ich befürchte, dass es auch im Januar noch nicht so weit sein wird, dass wir wieder zumindest wie im Sommer das Training vorsichtig aufnehmen können. Die Gefahr, dass uns ein paar Kinder verlassen, besteht definitiv. Natürlich hoffe ich, dass uns unsere Jugendspieler und Eltern die Treue halten.“ Man wolle sich keineswegs hängen lassen, sondern den guten Weg, den man gerade bei den jüngeren und jüngsten Altersklassen eingeleitet hat, fortführen.

Für die Oberliga-RPS, als auch andere Ligen und Klassen, ist eine Wiederaufnahme des Wettkampfs für Januar geplant. So wirklich glaube kann man es auf Seiten der VTZ für den Moment nicht. Für Coach Schumann birgt ein Start im Januar auch eine gewisse Gefahr. „Ich persönlich glaube nicht daran, dass wir im Januar anfangen. Egal wann es losgeht, muss es einen Vorlauf von wenigsten zwei oder drei Wochen geben. Ansonsten sind Verletzungen vorprogrammiert“, sagt Schumann. Wie man es dreht und wendet, es wird nicht einfacher. Natürlich hat ein Jeder das Interesse, dass sich die Infektionszahlen möglichst bald auf einem niedrigen Niveau einpendeln und viele Bereiche wieder ihre Arbeit aufnehmen können. Aber dafür muss das Drumherum auch passen. Auf den Handball bezogen wäre ein Erzwingen der Normalität sicherlich nicht ratsam. Wie überall sonst auch, ist eine gewissen Planungssicherheit von Nöten.

Diese Planungssicherheit ist aber nicht nur für diese Saison so wichtig, sondern wahrscheinlich noch mehr für die kommende. Allen Handballvereinen brechen auch verschiedenen Wegen wichtige Einnahmequellen weg. Um das Fortbestehen des eigenen Vereins zu sichern, muss man kreativ werden und mit Weitsicht planen. „Wir haben erhebliche Ausfälle was die Einnahmen angeht. Wir haben aber auch die Saison konventionell geplant und haben mit solchen Rückschlägen gerechnet. Wir stehen deswegen ständig mit den Spielern in Kontakt. Es ist ein gutes gegenseitiges Einvernehmen. Die Spieler wissen welche Schwierigkeiten der Verein hat die Situation zu meistern“, sagt Biehl. Es ist das erste Mal, dass man als Verein es nicht in der eigenen Hand hat über sein Schicksal zu entscheiden. Die weitere Zukunft des Handballsports und des Vereinslebens wird davon abhängen, wie und vor allem wann man aus dieser Krise herauskommt.

So gedrückt die Stimmung auch bei allen Beteiligten auch ist, so schwingt auch immer der Kampfgeist, ja schon fast ein gewisser Trotz mit. Man wolle sich auch weiterhin nach besten Kräften dafür bemühen das Vereinsleben wieder in vertraute Wege zu leiten. Egal wann das sein wird oder in welcher Form. Das tiefe Bedürfnis wieder gemeinsam Zeit im Rahmen des Handballsports zu verbringen, treibt alle an und lässt sie nicht die Hoffnung verlieren. Vielleicht wird es auch genau eine solche Krise sein, die die ganze Welt mit einer enormen Wucht getroffen hat, die am Ende dafür sorgt, dass man gar noch stärker, zumindest als Gemeinschaft, daraus hervortritt. Zu wünschen wäre es – nicht nur aus Sicht der VTZ.

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