Mit nur acht Feldspielern zum Saisonauftakt

Schlechter könnten die Voraussetzungen der neugegründeten Zweibrücker Spielgemeinschaft vor dem Saisonauftakt kaum sein. Wenn die Handballer der SG Zweibrücken am Samstag um 18:30 Uhr in der Philipp-Heift-Halle in Mülheim-Kärlich einlaufen, wird man lediglich acht Feldspieler zählen. Wie auch schon nahezu über die komplette Vorbereitungszeit wird Coach Klaus Peter Weinert auch zu Saisonbeginn gezwungen sein zu improvisieren. Doch auch den Handball Mülheim-Urmitz plagen Verletzungssorgen.

Noch bevor überhaupt das erste Spiel der Saison ausgetragen ist, haben bereits beide Mannschaften mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. SG-Trainer Klaus Peter Weinert ist, zumindest bislang, um diesen Start nicht zu beneiden und hat sich seine erste Saison als Cheftrainer der Löwen sicherlich anders vorgestellt und gewünscht. Lediglich acht gesunde Feldspieler stehen ihm zur Verfügung. Neben den bereits feststehenden Ausfällen von Nils Wöschler, Fabian Naumann und Tom Ihl, hat sich diese Woche noch Tom Grieser mit einer Knieverletzung, die er sich im letzten Spiel zugezogen hat, dazugesellt. Dem nicht genug kann Weinert aus privaten Gründen zudem auch nicht auf Till Wöscher und Moritz Baumgart zurückgreifen. Unterstützung aus der Saarlandligamannschaft kann für diesen Spieltag ebenfalls nicht geholt werden, da diese gleichzeitig in Überherrn in die Runde starten wird. „Wir wollen und werden das Beste daraus machen und uns keinesfalls kampflos ergeben“, gibt sich Weinert kämpferisch im Vorfeld der Partie. Es bleibt ihm und seinen Jungs auch wenig übrig, als die Situation so anzunehmen, wie sie ist.

Über große Teile der Vorbereitung war das Verletzungspech steter Begleiter der SG und hat in den letzten Wochen seinen Höhepunkt erreicht. Wenig verwunderlich gab es im letzten Test vor Saisonbeginn auswärts bei der SG Köndringen-Teningen auch noch ein üble 34:21-Klatsche. Nach der Partie zeigte sich Weinert wenig angetan und ließ seinem Ärger freien Lauf. „Wir haben sehr schlecht gespielt. Mit der Einstellung und dem Willen war ich nur bedingt zufrieden. Es ist aber auch so, dass wir die Ausfälle vorne nur teilweise und in Abwehr gar nicht kompensieren konnten“, so Weinert. Auch der wiedergewählte Mannschaftskapitän, Philipp Hammann, sieht in der Leistung vom letzten Wochenende noch Luft nach oben. „Eigentlich haben wir Anfangs gut mitgehalten, aber von Beginn auch zu viele Chancen vergeben. In der zweiten Halbzeit hatte man dann gemerkt, dass wir aufgrund der personellen Situation keine Wechselmöglichkeiten hatten und uns die Körner gefehlt haben. Leider haben wir uns in den letzten 20 Minuten dann auch ziemlich gehen lassen, weswegen das Ergebnis viel zu hoch ausgefallen war“, sagte Hammann. Bis auf den letzten Test haben seiner Meinung nach die Ergebnisse weitestgehend gestimmt. Gegen die Drittligisten gab es zumeist nur knappe Niederlagen und das HLZ Friesenheim-Hochdorf konnte sogar geschlagen werden. Gegen die sonstigen Gegner aus der Saarlandliga gab es klare Erfolge.

Der 28-jährige Vertriebsingenieur ist seit der C-Jugend im Verein und geht diese Runde in seine zwölfte Saison in der ersten Mannschaft. Er beackert unermüdlich die rechte Außenbahn und ist aus dieser Mannschaft nicht wegzudenken. Eiskalt vor dem Tor und aufopferungsvoller Kampf in der Abwehr zeichnen ihn aus und machen ihn innerhalb der Mannschaft als auch beim Publikum zu einem der Lieblinge. Für die Saison hat er klare Ziele vor Augen. „Wir wollen auf jeden Fall den Anschluss an die Spitze halten und so viele Spiele wie möglich gewinnen, damit wir zuhause immer eine volle Halle haben und unseren Fans attraktiven Handball präsentieren können“, so Hammann.

Eine vergleichbare Situation erlebt zurzeit auch der nächste Gegner der Rosenstädter. Der HB Mülheim-Urmitz wird ebenso von Verletzungssorgen geplagt und muss am Samstag voraussichtlich auf alle seine Linkshänder verzichten. Auch mit Blick auf die letzte Saison kann man gewisse Parallelen zu den Zweibrückern ziehen, denn auch die Mannschaft von HBMU-Trainer Hilmar Bjarnason konnte nur selten in Bestbesetzung antreten und hatte einiges an Verletzungspech zu verdauen. Dennoch konnten sie die Runde auf einem guten zehnten Rang abschließen und hätten auch leicht einige Plätze klettern können. Für diese Saison haben sie sich mit vier Neuzugängen gut verstärkt. Einer davon ist der erfahrene Oussama Lajnef, der mehr als 100 Länderspiele für sein Heimatland Tunesien vorweisen kann. Daneben konnte man noch aus der A-Jugend des VFL Gummersbach Rückraumspieler Danilo Burazor und von der HSG Römerwall Marvin Klaes für den Kreis verpflichten. Der vierte Neuzugang, Rechtshänder Markus Härig, wird am Samstag verletzt fehlen. Wer die Mannschaften von Bjarnason kennt, weiß, dass man auf sehr gut ausgebildete und vielseitige Mannschaften trifft, die an guten Tagen ein jede Mannschaft schlagen können. Jahr für Jahr gelingt es ihm eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die hohes Tempo gehen kann und mit viel Spielintelligenz ausgestattet ist. Vor allem in eigener Halle präsentieren sich seine Jungs immer sehr stark und begeistern das lautstarke Publikum. „Am Anfang der Runde sind die Mannschaften schwer einzuschätzen. Letzte Runde war Mülheim ähnlich stark von Verletzungen gebeutelt wie wir. Vor allem Philipp Schwenzer am Kreis gilt es im Zaum zu halten“, so der SG-Kapitän.

Auch wenn die Ausgangslage wenig berauschend ist, brauchen sich die Zweibrücker keineswegs verstecken. Sie haben in vielen Situation und verschiedensten Konstellationen schon mehr als einmal bewiesen, dass sie über sich hinauswachsen und schwierigste Herausforderungen meistern können. Mit kühlem Kopf und heißem Herz wollen und werden sie dem HBMU am Samstag einen Fight liefern. Wofür es dann am Wochenende schlussendlich reichen wird, wird man danach wissen.

(Kapitän Philipp Hammann beim Wurf)

Zweite Mannschaft in Überherrn gefordert

Auch die Oberliga-Reserve der SG startet dieses Wochenende in die Saison. Sie werden ebenfalls am Samstag gefordert sein, wenn sie um 19 Uhr von der HSG Fraulautern-Überherrn empfangen werden. Letzte Saison konnte die HSG sich über einen guten siebten Rang freuen und wird auch für die Saison in diesen Regionen erwartet, vielleicht sogar etwas weiter oben. SG-Spielertrainer Max Sema weiß aus der Vergangenheit, dass die HSG sehr unangenehm zu spielen war. „Ich schaue aber in erster Linie auf meine Mannschaft. Mir ist es wichtiger, dass wir das umsetzen, was wir uns auch vornehmen. Die Ergebnisse kommen dann mit der Zeit von alleine“, so Sema. Mit der Vorbereitung seiner Mannschaft war er grundsätzlich zufrieden, sieht sich aber in seiner ersten Einschätzung auch bestätigt. „Man merkt leider noch, dass wir eine neue zusammengewürfelte Mannschaft aus Spielern beider Vereine plus den A-Jugendlichen haben, die sich erst noch finden muss. Gerade die technischen Fehler und die manchmal noch fehlende Abstimmung auf dem Spielfeld bereiten uns hier und da noch Probleme“, analysiert der 32-jährige Lehrer.

Welche Mannschaft ihm am Wochenende zur Verfügung steht, steht noch in den Sternen. Auch er hat einige angeschlagene Spieler, deren Einsatz für das Wochenende fraglich ist. „Zudem mussten wir zwei Spieler unserer Startformation an die erste Mannschaft abstellen, da diese den Schritt in die Oberligamannschaft geschafft haben. Ansonsten werden wir unseren Kader wie geplant durch A-Jugendliche erweitern.“

SG-Frauen treten direkt beim Topfavoriten an

Am Samstag starten die Handballerinnen der SG SV64/VT Zweibrücken in die kommende Saarlandligasaison. Nach der neunwöchigen Vorbereitung beginnt die offizielle Runde dabei direkt mit einem Paukenschlag. Die 64erinnen gastieren am Samstag nämlich bei der Drittligareserve der HSG Marpingen/ Alsweiler. Marpingen zählt schon seit vielen Jahren zu den stärksten Teams der Saarlandliga. Im vergangenen Jahr belegten sie nur knapp hinter der HSG Saarbrücken den zweiten Platz. Im Jahr zuvor konnten sie sogar die Meisterschaft feiern, mussten auf den Aufstieg aufgrund des Abstiegs ihrer ersten Mannschaft in die Oberliga allerdings verzichten. Marpingen ist ein starkes Team mit einer guten Mischung von erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten. Mit Joline Luther (ehemals Müller), Marie Kiefer und Laura Zägel treffen die Schützlinge von SG-Trainer Rüdiger Lydorf auf alte Mitstreiter aus gemeinsamen Tagen. Alle drei Spielerinnen trugen in der Vergangenheit schon das Trikot des SV 64 Zweibrücken. Ihre Kreise und die ihrer starken Mitspielerinnen gilt es am Samstag für die Rosenstädterinnen einzuengen.

Die Zweibrückerinnen nutzten die zweite Phase der Vorbereitung nochmal vor allem, um an ihrem taktischen Konzept in Abwehr und Angriff zu arbeiten. Dabei spielten sie in Testspielen gegen die beiden Oberligisten SG OBKZ und SG Mainz-Bretzenheim sowie die Pfalzligisten TV Hauenstein und HSG Landau.

In diesen Spielen konnten die 64erinnen viel für sich mitnehmen, wissen aber auch woran sie noch arbeiten müssen. Als Oberligaabsteiger nehmen die Zweibrückerinnen eine der Favoritenrollen in die kommende Saison ein, ohne dabei die starke Konkurrenz zu unterschätzen. Als Zielsetzung steht zuerst die Weiterentwicklung des Teams im Vordergrund. Trotzdem möchten die Löwinnen am Ende der Saison einen Platz unter den besten drei Teams belegen. “Wir bringen auf jeden Fall Potenzial mit. Um ganz vorne mitspielen zu können, brauchen wir aber auch die nötige Konstanz. Die hat uns bisher in der Vorbereitung etwas gefehlt, was verschiedene Ursachen hatte. Im Großen und Ganzen bin ich aber mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden. Ich denke wir müssen uns selbst noch Zeit geben, um uns von der letzten Saison zu erholen. Dafür wollen wir jetzt so schnell wie möglich alles geben, um uns Selbstbewusstsein zu holen”, zeigt sich SG-Coach Rüdiger Lydorf zufrieden mit der Entwicklung seiner Schützlinge. Mit Marpingen und Oberthal kommen innerhalb der ersten drei Spiele direkt zwei Topfavoriten auf die 64erinnen zu. “Für uns ist es natürlich schwer die Liga einzuschätzen, da wir als Neuling unsere Gegner nicht aus der Vergangenheit kennen. Ich denke aber, dass die ersten Spiele gegen Marpingen und Oberthal direkt ein guter Gradmesser sein werden, um herauszufinden, wo wir in der Liga stehen”, schätzt Lydorf die Situation realistisch ein.

Die Löwinnen nutzten die Trainingswoche nochmal, um am Feinschliff zu arbeiten. “Für uns ist es wichtig, dass wir schnell die Nervosität ablegen. Wenn wir es schaffen eine gute Leistung auf die Platte zu bringen, wird es denke ich ein enges Spiel werden. Da werden Kleinigkeiten entscheiden, wer am Ende die Nase vorn hat. Die Mädels sind motiviert und haben Lust am Wochenende ihr Bestes zu geben”, freut sich Lydorf auf den Saisonauftakt. Im ersten Spiel müssen die Löwinnen neben Lea Bullacher, die studienbedingt erst in der Rückrunde wieder zur Mannschaft stoßen wird, auch auf Nadine Zellmer und Lea Edrich verzichten. Anpfiff ist am Samstag um 20 Uhr in der Sporthalle Marpingen.

 

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