Unsere zwei Coaches standen dem Pfälzischen Merkur Rede und Antwort. Sie beantworteten Fragen rund um Corona, die aktuelle Lage und ihre Hoffnung für die zweite Phase der Saison. 

-          Am Sonntag steht für die VTZ Saarpfalz das wichtige Heimspiel gegen die HSG Kastellaun/Simmern auf dem Programm. Mit einem Sieg hält die VTZ den Anschluss an das hintere Mittelfeld. Bei einer Niederlage rückt der Vorletzte Kastellaun der VTZ wieder bis auf zwei Punkte auf die Pelle. Ein richtungsweisendes Spiel?

Kai: Natürlich. Wir haben viele Spiele gehabt, wo wir gut gespielt aber die Ergebnisse nicht gestimmt haben. Von der Art und Weise wie wir gespielt haben, war das ermunternd aber natürlich nicht zielführend was das Punktekonto angeht. Von daher beginnt am Sonntag die Phase in der die Punkte kommen müssen. Da ist natürlich das Spiel gegen den Vorletzten zuhause ein richtungsweisendes und es zählt nur ein Sieg.

Philip: Das ist ein absolut richtungsweisendes Spiel am Sonntag. Wir sind uns bewusst, dass das eine Mannschaft aus unserer Nähe ist, die wir auf keinen Fall mehr an uns vorbeiziehen lassen wollen. Deshalb wollen wir das Spiel auch unbedingt gewinnen.

-          In der Hinrunde trennten sich die beiden Mannschaften Remis. Welche Erkenntnisse sind von damals noch präsent. Wie kann man dafür sorgen, dass diesmal beide Punkte in Zweibrücken bleiben?

Kai: Das war das bitterste Unentschieden der Vorrunde. Wir hatten das Spiel lange geführt bzw. auch am Schluss noch deutlich geführt und haben dann unerklärlicher Weise noch einen Punkt abgegeben. Von dem her ist da noch eine kleine Rechnung offen. Der Punktverlust schmerzt immer noch. Deswegen müssen wir ganz konzentriert an die Sache ran gehen. Stabile Abwehr und schnelles Spiel von hinten raus, das wir noch mehr forcieren müssen, sind gefordert. Vorne müssen wir mit Geduld spielen und die Chancen gut herausspielen. Dann bin ich zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen.

Philip: Die Erkenntnis aus dem Hinspiel war, dass das der dümmste Punktverlust der gesamten Hinrunde war. Es war super ärgerlich. Das Spiel darf niemals unentschieden ausgehen. Das war eines der bittersten Spiele der ganzen Saison. Das darf uns nicht nochmal passieren.

 -          Die VTZ Saarpfalz ging in den letzten Wochen personell auf dem Zahnfleisch. Sieht die Situation vor dem Heimspiel wieder ein wenig freundlicher aus? Wer fällt aus? Wer kann spielen?

 Kai: Das Personelle ist schwierig. Das hat verschiedene Gründe, beispielsweise die Verletzung von Kevin Hauck, die Infektionen oder auch 2G. So wie es jetzt aussieht, wird Kevin nicht spielen können. Alles andere wird sich die Woche über zeigen. Wir sind aber froh, dass die Corona-Infizierten nochmal dazustoßen.

Philip: Wer alles ausfällt ist noch nicht ganz klar. Zwei Spieler kehren diese Woche wieder zurück zur Mannschaft. Wir werden am Sonntag mehr sein als vergangenes Wochenende und werden alles aufbringen was wir können.

-          Die Spielzeit steht (erneut) im Zeichen von Corona. Die Aufstellung hängt oftmals davon ab, wen das Infektionsgeschehen verschont hat und wer seine Booster-Impfungen am besten timed. Wie beurteilen Sie den sportlichen Wert der Saison? Und die Fairness des Wettbewerbs?

 Kai: Corona ist allgegenwärtig. Deswegen müssen wir schauen, wie wir damit umgehen. Wir haben derzeit nur Geimpfte mit Booster-Impfung, was aber mit Omikron keinen Unterschied mehr macht. Es wird jetzt darum gehen wer infiziert ist und wer nicht. Das mildert die sportliche Aussagefähigkeit einer Saison natürlich ab und es ist kein 100 prozentig fairer Wettbewerb. Aber Dinge, die man nicht ändern kann, muss man so akzeptieren, wie sie sind und das versuchen wir von Woche zu Woche und schauen was dabei rauskommt.

Philip: Der sportliche Wert ist wirklich zu hinterfragen. Uns hat Corona extrem zugesetzt, denn durch die 2G-Regel fallen uns Spieler weg, die eigentlich gesetzt und für die komplette Runde eingeplant waren. So haben wir im Vorfeld nicht geplant. Dann kommt noch hinzu, dass jetzt immer wieder Spieler während der Runde wegen Corona ausfallen, unabhängig von der Booster-Impfung. Momentan sind die Zahlen so hoch, dass man nicht mal weiß, ob die Spiele am Wochenende stattfinden. Ganz fair ist es definitiv nicht.

-          Die VTZ hatte in den letzten Wochen mit über einem halben Dutzend Coronafällen zu kämpfen. Trotzdem haben mehrere Gegner Spielverlegungen nicht zugestimmt. Insbesondere bei der (schlussendlich doch verlegten) Partie gegen Vallendar wäre die Wahrscheinlichkeit, dass infizierte Spieler auf dem Feld gestanden hätten, hoch gewesen. Haben Sie dafür in irgendeiner Art und Weise Verständnis?

Kai: Die Geschichte mit den Spielverlegungen ist natürlich schwierig, weil sich die Nachholspiele jetzt häufen und es schwierig ist Termine zu finden. Bei der einen oder anderen Mannschaft gefällt mir die Vorgehensweise nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man versucht sportliche Vorteile für sich herauszuschlagen und nimmt nicht unbedingt 100 Prozent Rücksicht auf die Gesundheit der Gegner. Von dem her ist das ärgerlich, aber auch das können wir nur zum Teil beeinflussen. Auch der Verband bzw. die spielleitende Stelle hätte da bei dem einen oder anderen Fall cleverer reagieren können. Aber auch das kann man nicht ändern und muss jetzt mal schauen, wie sich das Ganze entwickelt.

Philip: Nein, für das nicht verlegen von Gegnern, die wissen, dass wir von Corona betroffen sind, habe ich null Verständnis. Da bin ich ganz ehrlich. Wir wären die Letzten, die einer Verlegung nicht zustimmen würden. Ich kann das in keiner Weise nachvollziehen, weil da nicht nur die Gesundheit der Spieler eine Rolle spielt, sondern auch die derer Familien und so weiter. Deswegen habe ich dafür kein Verständnis.

-          Die Pandemie beeinträchtigt den Sport jetzt seit etwa zwei Jahren. Fühlt sich das surreal an? Hätten Sie gedacht, dass nach so langer Zeit immer noch kein störungsfreier Spielbetrieb möglich sein könnte, als Anfang 2020 die ersten Meldungen über ein Virus in Wuhan über den Bildschirm flimmerten?

Kai: Corona beeinflusst unsere Arbeit enorm. Seit zwei Jahren, sprich, seit wir das Traineramt übernommen haben, gibt es eigentlich keinen normalen Ablauf für uns. Das ist auf der einen Seite sehr belastend und herausfordernd und macht es sicherlich anstrengender als in normalen Zeiten, aber, wie bereits gesagt, über Dinge, die man nicht ändern kann, braucht man sich nicht aufregen. Entweder man nimmt sie an oder eben nicht. Wir haben uns dafür entschieden sie anzunehmen und das Beste daraus zu machen

Philip: Damit hat wohl keine gerechnet. Die Hoffnung war ja, dass, wenn der Impfstoff zur Verfügung steht, die Pandemie relativ schnell beendet wird. Das hat sich leider nicht bewahrheitet. Es verfolgt uns immer noch und ich denke, dass es uns noch eine Zeit lang weiterverfolgen wird. Damit muss man sich aber abfinden, denn das ist ja nicht nur auf den Handball bezogen der Fall, sondern auch im beruflichen und familiären Umfeld. Wenn man sich beispielsweise die Olympischen Spiele anschaut und in welche „Blasen“ sich die Teilnehmer befinden, ist das schon ein bisschen surreal.

-          Macht die Arbeit nach zwei Jahren unter Corona-Bedingungen Ihnen noch Spaß?

Kai: Natürlich sind da Dinge dabei, die den Spaß etwas einschränken, aber da kann man ja keinem einen Vorwurf machen.

Philip: Die Arbeit macht grundsätzlich Spaß, sonst würden wir es auch nicht weiter machen. Es ist aber schon sehr nervenaufreibend und belastend, auch gerade deswegen, weil man nie weiß wie die Woche wird. Es werden einem durch Corona ständig Knüppel zwischen die Beine geschmissen.

-          Neuzugang Abderrahmane Belhadi hat in Saulheim einen vielversprechenden Einstand gezeigt. Was sind seine Stärken?

Kai: Abdu hat in Saulheim einen guten Einstand gezeigt. Was ihn anbelangt bin ich positiv eingestellt. Der ganze Ablauf, von den ersten Gesprächen bis zum Probetraining und den ersten Einheiten, die er bei uns gemacht hat, ist er ein sehr guter Neuzugang. Er ist sehr schnell in seinen Bewegungen und kann das Angriffsspiel bereichern. Er zeigt sehr viel Einsatz und gibt in der Abwehr 100 Prozent. Wir sind sehr froh, dass er bei uns ist. Er wird uns sicherlich mehr Optionen geben die Breite im Kader etwas erhöhen, womit wir einen Vorteil haben werden in der zweiten Phase der Saison.

Philip: Mit 22 Jahren ist er noch sehr jung und braucht noch etwas Zeit sich hier einzuleben. Er kommt aus einer großen Stadt wie Berlin ins beschauliche Zweibrücken in eine ganz neue Mannschaft. Der Junge ist super schnell und hat ein gutes Spielverständnis, was man bislang schon gesehen hat. Jetzt müssen wir ihm die Zeit geben hier anzukommen. Er darf sich auch Fehler erlauben und wir dürfen nicht zu viel von ihm erwarten, aber er wird uns auf jeden Fall nach vorne bringen.

-          Die VTZ hat im neuen Jahr ein Spiel gewonnen und vier verloren. Die teils knappen Ergebnisse gegen Spitzenteams wie Mundenheim, Dansenberg und Saulheim lesen sich insbesondere vor dem Hintergrund der Personalsituation aber gar nicht schlecht. Ist die Mannschaft grundsätzlich auf dem richtigen Weg? Welche Fortschritte hat das Team gemacht?

Kai: Grundsätzlich bin ich von der Mannschaft absolut überzeugt. Wir haben jetzt auch in schwierigen Zeiten immer eine gute Einstellung hinbekommen. Bis auf das Spiel in Nieder-Olm haben wir auch immer gute Spiele gezeigt, die wir hinten raus zu oft verloren haben. Das ist natürlich an Manko, was es zu verbessern gilt. Da kann man auch nicht immer sagen, dass es so wenig Leute sind. Es ist eine Frage der Entwicklung. Da sehe ich uns aber auf einem guten Weg und bin guter Dinge, dass es in den nächsten Spielen besser wird. Ab jetzt zählen aber nur noch Punkte.

Philip: Die Problematik ist die, dass man schwer Fortschritte erkennen kann, wenn man jedes Wochenende gezwungen ist mit einer neuen Mannschaft zu spielen, teilweise auch mit neuen Spielern. Es war nicht geplant mit Dominik Rauch, Marek Galla oder auch mir nochmal zu spielen. Es ist schwer dann von Fortschritten zu spielen. Wir haben genau ein Ziel und das ist Klassenerhalt und dafür werden wir alles geben. Wir müssen jetzt einfach das Beste aus der Situation machen.

-          Mehrere Leistungsträger haben im Hinblick auf die kommende Saison ihren Vertrag verlängert. Mit Pascal Glöckner steht auch schon ein Neuzugang fest? Mit Thomas Jung und Yannic Klöckner gibt es aber auch zwei schmerzhafte Abgänge. Was sind aktuell noch die größten Baustellen bei der Kaderplanung?

Kai: Mit Abdu und Pascal haben wir für die Abgänge Ersatz gefunden. Natürlich gibt es noch Bedarf. Wir wollen den Kader noch breiter aufstellen. Ein Linkshänder und ein Kreisläufer wären Positionen wo wir uns noch gerne ergänzen würden.

Philip: Wir würden uns gerne breiter aufstellen und brauchen dazu mehr Spieler, die dazu kommen und auch die Qualität für die Oberliga-RPS mitbringen. Dass viele Leistungsträger bereits verlängert haben, macht uns sehr glücklich. Mit Pascal Glöckner kriegen wir einen erfahrenen Torhüter, der sich, so wie wir glauben, mit dem Norman Dentzer sehr gut ergänzen wird.

 -          Vervollständigen Sie den folgenden Satz: Die VTZ Saarpfalz schafft den Klassenerhalt in der Oberliga, weil …

Kai: …wir eine Mannschaft haben, die gemeinsam dieses Ziel verfolgt und auch handballerisch die Qualität hat um die Oberliga-RPS zu halten, weil wir dort auch hingehören.

Philip: …wir unbestritten die Qualität dazu haben. Wir, und damit meine ich nicht nur das Trainerteam, sondern auch die Mannschaft und den gesamten Verein, werden alles reinhauen um die Klasse zu halten.

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